Die Psychologen des hervorragend geführten Seniorenheims in Saratow an der Wolga stellten fest, dass ihre durchweg alleinstehenden Betreuten sich vor allem den Umgang mit Kindern wünschten. Menschen wie Rosa B. (71 J.), Aliftina M. (82 J.) und Nikolaj K. (91 J.), die ihr ganzes Leben als Lehrerin, Kinderärztin und Meeresoffizier arbeiteten, wünschen sich, auch weiterhin nützlich zu sein und gebraucht zu werden. So entstand die Idee, Großmütter und Großväter für Waisen und Sozialwaisen aus drei staatlichen Kindereinrichtungen zu werden.
Die Kleinkinder im Säuglingsheim sollen zum Kuscheln, Vorlesen, Malen und Spielen besucht werden. Mit den Kindern aus einem Heim für lernschwache Waisen und einer Einrichtungfür jugendliche Waisen mit Behinderungen möchte man Theaterstücke einüben, Künstlerabende mit Konzerten gestalten, gemeinsam kochen und backen, Volkspüppchen und Patchwork-Textilien nähen, Spiel und Sport treiben, gemeinsam Feste feiern, Ausflüge machen und vor allem die Jugendlichen mit Kursen in Hauswirtschaft und Kochen auf ein selbständiges Leben nach der Entlassung aus dem Waisenhaus vorbereiten. Die Senioren erhalten so einen Enkelersatz und die Kinder persönliche Bezugspersonen.
Das Projekt soll laufend analysiert und bei Erfolg anderen Seniorenheimen zur Nachahmung vorgestellt werden. Die Perspektive Russland e.V. möchte alle Materialien für die Kurse zur Verfügung stellen.